2022-05-11

KÉSZ-Pukedli - Buckerl - Knicks

Ein von den vielen österreichischen Lehnwörtern im Ungarischen ist:

Buckerl bzw. Buckerl machen
pukedli bzw. pukedlizik 

im Standarddeutschen: Knicks bzw. einen Knicks machen.

Man erkennt ja die Herkunft gleich am Aussehen der Wörter.
Ihr findet die Erklärung, wenn ihr weiter lest...

Wie ihr -> HIER darüber schon lesen konntet, die deutschen Lehnwörter sind größtenteils aus dem österreichischen Deutschen ins Ungarische eingeführt worden, dabei dienten also die österreichischen Versionen der im Übrigen ähnlichen standarddeutschen Wörter zur Grundlage der Wortentlehnung mittels Ableitung.

Gerade an diesem Fall lassen sich gleich zwei typische Ableitungsarten beobachten:

1. Einmal beim Anlaut: eine Besonderheit der bayerisch-österreichischen Dialekte ist, dass man die anlautende stimmhaften Konsonanten anders als im Standarddeutschen - d. h. stimmlos - ausspricht.
Das mitteldeutsche b, g und s ung.[z] klingen im bayerisch-österreichischen als p, k und s ung. [sz]
Als logische und einfache Erklärung können wir also annehmen, dass die Wörter nach dem Höre wie folgt abgeleitet worden und ins Ungarische gekommen sind:
Z.B.: 
Gugelhupf -> kuglóf, Brösel -> prézli, Band > pánt, Soße, Saft -> szósz, szaft etc.


2. Und dann am
 Wortende der bayerisch-österreichischen Wortvarianten besonders häufig auftretende Konsonantenhäufung (-rl, -dl, -ndl, -tl etc.), diese für die ungarische Sprache fremde Erscheinung wurde bei der Übernahme behoben, indem ein -(l)i am Wortende hinzugefügt wurde, um sie auch leichter aussprechen zu können, z.B.: Nudel > nudli, Busserl > puszedli, Zettl > cetli, Stamperl > stampedli, Kipferl -> kifli, Pumuckl > Pumukli etc. 



Hier findet ihr noch mehr Beweise für die  Übernahme der österreichischen Wortvarianten mit vielen Beispielen und einer ganz langen Liste der österreichischen Lehnwörter im Ungarischen,                                    hier ->

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